„die Bäumlinge“
Die Skulptur auf dem Dorfplatz in Stegen Beitragsseiten |
Diashow „die Bäumlinge“ |
die Entstehung im März/ April 2014 |
erste Gedanken/ Beschreibung |
„Bäumlinge“ als Abbild des Lebens – ein Beitrag in der Badischen Zeitung am 03.04.2014, Autor: Andreas Peikert |
Die Einweihungsfeier am 28.05.2014 und ein Baum stellt sich vor |
die ersten Tage Ende März/ Anfang April 2014 – Bilder von der Entstehung
„die Bäumlinge“
Aus den Wurzeln des Baumes windet sich eine Spirale empor – beginnend mit dem Werden des Lebens bis zu dessen Ende – der Lebensweg des Menschen mit all seinen Facetten.
In der Mitte des Baumes, da wo die Verzweigungen beginnen, ist ein junger Mensch zu erkennen, welcher seinen Platz in die Gesellschaft zu finden sucht. Unter anderem unterstützt durch den, zunächst mit seinem übermäßig langen Zeigefinger und dem strengen Blick, eher beängstigend anmutenden Lehrer, der jedoch letztlich nur das Beste für den folgenden Lebensweg seines Schülers im Sinn hat.
Hierzu Wilhelm Buschs Lehrer Lämpel aus „Max und Moritz“ aus dem Jahr 1865: Lehrer Lämpel
Nicht allein das Abc bringt den Menschen in die Höh’; nicht allein in Schreiben, Lesen übt sich ein vernünftig Wesen; nicht allein in Rechnungssachen soll der Mensch sich Mühe machen, sondern auch der Weisheit Lehren muss man mit Vergnügen hören.
Das Hinaufklettern bedeutet für den jungen Menschen nicht nur Schulbildung, sondern vor allem auch die Herzensbildung. Begegnungen mit Menschen, Verbindungen, Trennungen, Zuneigung, Freude, Glück und Leid, Zweifel… – wie das Leben so spielt, es führt ihn weiter – dargestellt in den Verästelungen des Baumes.
Alle sind hier verschieden – Individuen auf unterschiedlichen sich kreuzenden Wegen, aber alle sind aus demselben Holz geschnitzt – so findet jeder seinen Platz in der Runde der Baumgemeinschaft.
Beinahe mutet das Leben magisch an, als wäre da ein Zauberer (Rückseite des Baumes), der so manches Verwunderliche in das Leben der Menschen bringt, angefangen von Buchstaben, Zahlen und Formeln über erstaunliche Zufälle und Begegnungen – der Zauber des Lebens.
Symbolisiert werden alle diese positiven wie auch negativen Aspekte des menschlichen Lebens durch den Stein, der, ähnlich wie im Mythos des Sisyphos, stetig aufwärts geschoben wird. Wohin der Weg führt ist ungewiss. Die immer wieder aufkommende Frage, welcher Sinn dahinter steht, ja ob es überhaupt einen Sinn gibt, bleibt offen.
So bleibt der Stein am Ende des Weges vor dem Kreuz liegen – es gibt keine Antwort und einmal mehr wird deutlich, dass mit dem Tod die Grenze der menschlichen Erkenntnis erreicht ist.
T.R. März 2014
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Die Einweihungsfeier am 28.05.2014
Ein Baum stellt sich vor!
Hallo, Linde war mein Name! Seit vielen Jahren stehe ich auf dem Dorfplatz in Stegen. Früher, wenn die Sonne mich im Frühling langsam erwärmte wuchsen dicke Knospen an meinen Asten. Wenig später schauten schon junge Blätter und Blüten hervor. lm Sommer bedeckte mich ein grünes Blätterkleid. Die Mücken schwirrten um mich herum und die Vögel zwitscherten in meinen Ästen. Im Herbst färbten sich meine Blätter erst gelb dann braun. Der Wind rüttelte an meinen Ästen, bis sie knackten, und riss an meinen trockenen Blättern, bis sie abfielen. lm Winter besuchten mich die Schneeflocken“ Sie legten sich wie eine warme Decke auf meine kahlen Äste. Ich sah aus wie mit Zuckerguss überzogen. Dann träumte ich von der Sonne, die mich wieder aufweckte. Eines Tages jedoch befiel mich eine Krankheit und meine Äste und ein Teil meines Stammes wurden abgesägt“ Ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt zu nichts mehr zu gebrauchen war. Ich wollte einfach nur weinen. Ich war schon vollkommen abgestorben und kam mir richtig hässlich vor. Doch nach einigen Monaten kam Herr Rees, ein Bildhauer, und ließ mich in neuem Licht erstrahlen. Er sägte und schnitzte ein tolles Kunstwerk aus mir. Viele Gesichter und Figuren, die „Bäumlinge“, zieren seitdem meinen Stamm und die verbliebenen Äste. Ich fühle mich wieder wunderschön und bin ein echter Blickfang“ Viele Menschen bewundern mich, sie bleiben stehen und rätseln, was sich wohl für eine Geschichte hinter all diesen Figuren verbirgt.
Das macht mich sehr glücklich.
😆
das Dach, im Dezember 2014